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Auf professionelle Beratung & Begleitung verzichten
Ein Hausbau steckt voller Tücken und es können viele Fehler beim Hausbau passieren. Die wenigstens haben Erfahrungen darin, auf die sie bauen 😉 könnten.
Deshalb empfehlen wir dir das ganze Vorhaben von unabhängigen Profis begleiten zu lassen.
Das geht schon bei der generellen Entscheidung, ob du überhaupt eine Immobilie bauen bzw. kaufen willst, los. Oftmals ist die Entscheidung pro Haus/Wohnung von unrealistischen Erwartungen oder Ansprüchen anderer überlagert. Hier hilft dir die unabhängige und kritische Perspektive von außen. Weiter geht es mit der Finanzierungsberatung. Klar kannst du auch einfach zu deiner Hausbank rennen und von deinen Plänen berichten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass du ein gutes Konzept bekommst, dass zu deinen Plänen passt, ist aber gering. Stehen das Vorhaben und die Finanzierung kann bei der Ausführung jede Menge schief laufen. Hier helfen dir Expert*innen wie Bausachverständige, Boden- und Wertgutachter*innen oder Architekt*innen.
Klar, die kosten alle zusätzlich Geld. Aber Fehler bei Planung und Ausführung deiner Immobilie sind noch viel teurer.
Vorstellungen und Wünsche unkonkret
Den Traum von den eigenen vier Wänden träumen sehr viele. Träume sind jedoch meistens ziemlich vage und unkonkret. Für etwas, dass dich mehrere Hunderttausend Euro, viel Zeit und noch mehr Nerven kostet, solltest du dir vorab im Klaren sein, was genau du willst.
- Stadt oder Land?
- Bauen oder Kaufen?
- Ökologisches Bauen?
- Großes oder kleines Grundstück?
- Haus oder Wohnung?
- Allein oder in Baugemeinschaft?
Schreib deine Vorstellungen und Wünsche so konkret wie möglich auf. Wichtig ist, dass sie nicht nur in deinem Kopf sind, sondern Schwarz auf Weiß niedergeschrieben sind. Zu Beginn sollten du und dein*e Partner*in jede*r für sich die Wünsche und Vorstellungen aufschreiben.
Vergleicht sie und sprecht über die Unterschiede. Jede*r hat unterschiedliche Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen oder Vorlieben. Ihr müsst jedoch im Zweifel ein Leben lang damit zu Recht kommen. Nehmt euch also im Vorfeld entsprechend Zeit um diesen Fehler beim Hausbau zu vermeiden.
Voreilige Entscheidungen treffen
Viele recherchieren Tage- oder Wochenlang für das neue Handy oder Auto. Beim Haus und bei Finanzen geht vieles schneller.
Da Zahlen immer etwas Unheimliches, Abstraktes oder Unangenehmes sind, treffen nicht Wenige ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Hauptsache es fühlt sich (in diesem Moment) gut an. Lass dir Zeit. Rechnet genau durch.
Holt euch nüchterne, neutrale Unterstützung und Beratung. Häufig genug entpuppt sich das Traumgrundstück oder vermeintliche Schnäppchen zum teuren Alptraum und dieser Fehler beim Hausbau hat enorme Konsequenzen.
Das erste Angebot annehmen
Folgt Punkt 3. Schaut euch alles in aller Ruhe an und schlaft mindestens eine Nacht über Angeboten.
Es gibt nie ein einmaliges Angebot, das nur heute gilt. Wenn so etwas kommt, sollten alle Alarmglocken schrillen. Egal ob es sich um die Finanzierung, das Grundstück oder Handwerksleistungen handelt. Wenn du selbst nicht vergleichen bzw. prüfen willst oder kannst, gilt Rat 1: Hol dir externe Unterstützung.
Überwiegend auf den Preis schauen
Das ist eigentlich eine Binsenweisheit, aber immer noch wählen viele hauptsächlich nach dem Preis.
Warum? Der ist eindeutig und klar unterscheidbar. Alle anderen Aspekte eines Angebots oder einer Dienstleistung sind oft nur schwer einschätzbar und vergleichbar. Doch vorsichtig, ein auf den ersten Blick günstiges Angebot kann über die gesamte Laufzeit gesehen sehr teuer werden, wenn unsauber oder fehlerhaft gearbeitet wurde.
Ein Angebot sollte nicht günstig oder billig, sondern preiswert sein, im Sinne von, den Preis wert. Das korrekt einzuschätzen fällt Laien natürlich schwer. Auch hier gilt im Zweifel wieder Rat 1: Externe Unterstützung.
Zeitaufwand bei den Bauvorbereitungen unterschätzen
Das ist ein klassischer Fehler beim Hausbau. Viele unterschätzen den zeitlichen Aufwand beim Bauen. Das gilt eben nicht nur für Flughäfen in Berlin.
Dauern Bau oder Sanierung länger als geplant, kommt das ganze Projekt ins Schwimmen. Vielleicht wurde die alte Wohnung schon gekündigt und du MUSST umziehen. Dann wohnst du in einer Baustelle. Oder aber du hast viel länger als geplant eine Doppelbelastung aus Miete für die alte Wohnung und Kredit für das Haus. Vermeiden kannst du das nicht gänzlich. Aber du kannst vorsorgen. Erstens solltest du großzügig zeitlich und finanziell rechnen.
Ein Puffer auf dem Tagesgeldkonto hilft, um eine Doppelbelastung zumindest zeitweise auszugleichen. Ist die Finanzierung auf Kante genäht, wird es schwierig, umzudisponieren. Außerdem helfen dir externe Fachleute, den zeitlichen Aufwand korrekt vorherzusagen.
Belastung auf die Partnerschaft unterschätzen
Ein Hausbau ist eine unheimliche Belastung für die Partnerschaft aus zahlreichen Gründen. Zunächst ist da die sehr große finanzielle Belastung. Die meisten benötigen eben einen Kredit von mehreren Hunderttausend Euro. Wer da nicht unruhig schläft, braucht schon ganz besonders stabile Nerven.
Dann müssen dein*e Partner*in und du tausende Entscheidungen treffen. Auch wenn die Auswahl der Badfliesen eine tolle Aufgabe sein kann, ist die Freiheit durchaus belastend. Denn ihr müsst eine gemeinsame Entscheidung treffen. In der Mietwohnung sind solche Entscheidungen nicht zu treffen. Dann passieren ständig irgendwelche unvorhergesehenen Sachen. Das nervt. Manch eine*r will Geld sparen und Eigenleistungen einbringen (siehe Punkt 15).
Kannst du machen, sei dir aber im Klaren, dass das eine zusätzliche Belastung ist. Partnerschaftliche Zeit wird dann immer weiter reduziert. Man lebt sich still und heimlich auseinander. Nur noch das Ziel ins Traumhaus einzuziehen hält zusammen. Ist das erreicht, brechen die Konflikte auf. Nehmt euch also regelmäßig Zeit für euch. Besprecht Konflikte frühzeitig und holt euch ggf. auch externe Begleitung. Eine begleitende Paartherapie ist allemal besser und günstiger als eine spätere Scheidung.
Auf Ehevertrag verzichten
Bei Risiken beim Hausbau denken die meisten an Pfusch, Unfälle oder Todesfall und ja auch hier geht ein typischer Fehler beim Hausbau los.
Das größte Risiko ist jedoch die Trennung. Egal ob während des Baus oder danach. Das Problem bei einem gemeinsamen Haus ist die Aufteilung des Vermögens bei der Trennung. Ein Haus lässt sich nun aber schlecht in der Mitte durchschneiden. Deswegen bekommt der*die eine Partner*in das Haus und muss den*die andere auszahlen. Eine*r hat also eine Immobilie und ein Haufen Schulden.
Der*die andere kein Haus und Geld. Im schlimmsten Fall muss die Immobilie zwangsverkauft werden. Der Erlös liegt dabei meist unter dem Verkehrswert. Es verlieren also beide. Ein Ehevertrag klärt die Vermögensaufteilung im Scheidungsfall. Das ist zwar unromantisch aber viel günstiger als ein Scheidungsprozess, bei dem sich die Partner*innen uneinig sind. Für einen soliden Ehevertrag der die Belange beider Partner*innen berücksichtig, braucht ihr externe, juristische Unterstützung.
Dennoch ist es sinnvoll, dass ihr euch im Vorfeld im Klaren seid, was bei einer Scheidung passieren soll. Wichtig: Trefft solche Entscheidungen, solange ihr noch miteinander vernünftig sprechen könnt.
Falsches Bauunternehmen/Generalunternehmen auswählen
Ein Generalunternehmen oder Bauträger übergibt dir ein schlüsselfertiges Eigenheim. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall hast du schon einen Haufen Geld gezahlt und der Bauträger ist pleite oder über alle Berge.
Dann hast du kein Geld mehr und noch keine Immobilie. Generalunternehmen und Bauträger sind zwar bequem, weil sie alles steuern und die Regie führen. Fehler sind deswegen aber besonders gravierend. Zumal du von Problemen zwischen dem Bauträger und Subunternehmern wie Handwerk*innen vielleicht gar nichts mitbekommst.
Je umfassender und zentraler die Steuerung durch eine Firma erfolgt, desto genauer solltest du sie überprüfen. Lasse dich dabei nicht von ein paar tollen Facebook-Bewertungen blenden. Denk daran: Es ist dein Geld, das im Feuer steht.
Bauvertrag nicht prüfen
Auch wenn du das richtige Generalunternehmen bzw. Bauträger ausgewählt hast, kann noch eine Menge schief gehen. Gerade in dem umfangreichen Bauvertrag können sich Fallen verstecken. Deswegen solltest du niemals ungelesen und ungeprüft den Bauvertrag unterzeichnen. Du ahnst es, du brauchst auch hier externe Unterstützung.
Diesmal benötigst du Unterstützung durch einen Anwalt (am besten einen Fachanwalt für Baurecht), der sich das Vertragswerk anschaut und dir Hinweise gibt, welche Punkte problematisch sind und wo du besser nachverhandelst.
Zahlung vor Leistung
Wenn du zahlst, bevor die vereinbarte Leistung erbracht wurde, gehst du ins Risiko. Das größte Risiko (siehe Punkt 9) ist, wenn dein Generalunternehmen bzw. Bauträger insolvent geht, deine Immobilie aber noch nicht fertig ist. In der Regel ist die Insolvenzmasse, die auf die Gläubiger*innen aufgeteilt wird, denkbar gering.
Das Gleiche gilt aber auch für kleinere Handwerksleistungen. Doch nicht nur Insolvenz ist im Baubereich ein Problem, sondern auch Betrug solltest du nicht unterschätzen. Kriminelle Energie sieht man den Leuten jedoch nur selten an. Geh deswegen auf Nummer sicher und zahle erst, wenn die Leistung vollständig und in der vereinbarten Qualität erbracht wurde. Ist die Qualität oder Ausführung nicht korrekt, solltest du auf die Beseitigung des Mangels pochen (siehe Punkt 14), bevor du zahlst.
Rechnungen nicht prüfen
Wenn du alle Gewerke selbst orchestrierst, kannst du schon mal den Überblick verlieren. Außerdem ist es für Laien nicht leicht, einzuschätzen, ob die Rechnung nun stimmig ist oder ob getrickst wurde. Entweder hast du also einen guten Bauträger bzw. Generalunternehmen (siehe Punkt 9) oder aber eine externe Bauüberwachung, die auch die Handwerksleistungen prüft.
Aufträge schwarz vergeben
Dazu müssen wir wenig sagen. Wer Aufträge schwarz vergibt, schädigt nicht nur sich selbst, sondern auch die Gesellschaft und ehrlich arbeitende Handwerk*innen. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt und kostet hunderte Milliarden Euro jedes Jahr. Außerdem hast du keine Gewährleistung oder Mängelbeseitigungsansprüche.
Es ist also schön blöd, Aufträge schwarz zu vergeben.
Konflikte (z.B. Mängelbeseitigung) scheuen
Pfusch am Bau hat über 300.000 Einträge bei Google. Im Schnitt gibt es pro Neubau 23 Baumängel. Die meisten lassen sich während des Baus durch eine professionelle Begleitung (Siehe Punkt 1) frühzeitig erkennen und kostengünstig abstellen.
Wichtig ist jedoch, dass du auch auf die Mängelbeseitigung hinwirkst. Von allein kommt kein Handwerker und bessert aus. Dafür musst du die Mängelanzeige fristgerecht und korrekt machen. Wie genau das geht und was ein Mangel überhaupt ist, steht in der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen.
Kostenfreie Vorlagen und Muster findest du online.
Eigene handwerklichen Fähigkeiten überschätzen
Wir haben es ja schon in Punkt 7 angesprochen. Einige wollen Geld sparen, indem sie Eigenleistungen einbringen. Das kannst du machen. Aber viele überschätzen sowohl ihre Fähigkeiten, als auch ihre zeitlichen Kapazitäten. Überleg also vorher sehr genau, was du wirklich kannst und willst.
Du hast noch nie ne Bohrmaschine in der Hand gehabt? Du hast keine Ahnung, wie man korrekt verputzt? Dann sei lieber ehrlich und lass es oder beschränke dich auf Sachen wie Malern. Überlege auch, ob du nach einem anstrengenden Arbeitstag abends noch auf die Baustelle fahren und drei Stunden handwerklich tätig sein willst.
Fehler beim Hausbau Fazit
Du siehst, Fehler beim Hausbau können jede Menge geschehen und es kann einiges schief lauen. Allerdings kannst du mit der richtigen Vorbereitung und professionellen Begleitung die allermeisten davon vermeiden oder aber deren Auswirkungen zumindest reduzieren. Gern unterstützen wir dich im Bereich Finanzen und Versicherungen im Zuge des Hausbaus.