Samstagabend halb eins ist Schluss und alles tut uns weh: Die Füße vom Laufen, der Rücken vom Stehen, der Mund vom Reden. Aber, wir sind zufrieden und auch ein kleines bisschen stolz. Die Einweihung unserer Büroräume lief sehr nach unseren Vorstellungen ab.
Die Vorbereitungen dazu begannen bereits noch im alten Jahr mit der Überlegung, wann wir unser neues Domizil feiern wollen. Ursprünglich haben wir das vierte Quartal 2013 angepeilt. Allerdings hat die letzte schwere OP von Tom uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Idee, die Feier in der Vorweihnachtszeit zu veranstalten haben wir schnell verworfen. Also blieb der Jahresbeginn 2014.
Zwischen den Feiertagen haben wir uns auf den 18.01. verständigt und die entsprechenden Einladungen verschickt. Bis dahin galt es noch einiges zu tun: Homepage, Visitenkarten, T-Shirts, letzte Büroarbeiten. Hinzu kam der Arbeitsberg aus der Zeit vom Jahreswechsel, wenn immer gut zu tun ist. Während Tom also versucht hat, den operativen Aufgaben Herr zu werden, widmete sich Stephan den Vorbereitungen.
Der Tag rückte immer näher und die Aufgaben wurden nicht weniger. Wir brauchten definitiv Helfer für den Tag, da wir uns kaum um die Unterhaltung der Gäste und den Service kümmern können würden. Unsere Familien und Freunde ließen sich aber bereitwillig einspannen, so dass wir uns an dem Tag auf unsere Gäste konzentrieren können würden.
Um die Feier und eventuell noch andere notwendige Kosten zu finanzieren, überlegten wir uns, Spenden von unseren Gästen einzusammeln. Doch da eine schnöde Spendenbox nicht so ganz unseren Vorstellungen entsprach, kam uns die Idee einer Verlosung. Dabei sollte jeder soviel Lose kaufen, wie er mag, sodass die Spendenbereitschaft angekurbelt werden sollte. Ein Bekannter wies uns dann aber darauf hin, dass es sich womöglich um illegales Glücksspiel handeln könne. Oh man, an was man alles denken muss! Also haben wir das Prozedere etwas abgewandelt, um den rechtlichen Anforderungen zu genügen.
Wie sollten Essen und Getränke geklärt werden? Schließlich wäre es etwas unpraktisch und teuer, alles beim örtlichen Supermarkt zu kaufen. Zum Glück arbeitet Stephans Vater bei einem Catering-Unternehmen, so dass wir einerseits günstig an alles Nötige gelangen konnten und auch noch eine Fachkraft für die Küche hatten!
Was wäre eine Feier ohne Musik? Aber einfach nur die ganze Zeit vom Band ist ja auch nicht so prickelnd. Kennt man da nicht jemanden? Ja! Also eine Nachbarin und einen Dresdner Musiker akquiriert und gebucht. Und Gema? Naja, wir lieben das Risiko. Aber 170 qm möchten auch erstmal ordentlich beschallt werden. Auch hier haben wir unsere vielfältigen Kontakte genutzt und eine ordentliche Anlage auftreiben können.
Da es sich um eine geschlossene Veranstaltung handelte, man aber nicht ausschließen kann, dass nicht doch Fremde vom Buffet naschen wollen, brauchten wir jemanden für die Tür, der das Ganze etwas im Blick hat und die Gäste empfängt. Ein ehemaliger Kommilitone erklärte sich gern dafür bereit.
Nachdem also die grundlegenden Dinge besprochen waren, ging es an die konkrete Umsetzung. Damit bei der Fülle an Aufgaben und zu erledigenden Dingen nichts vergessen wird, haben wir uns einen detaillierten Schlachtplan überlegt, der am Mittwoch begann und erst am Sonntag endete. Damit konnten wir erledigte Dinge abhaken und haben immer gesehen, wie weit vorangeschritten wir waren. Ohne den Plan wäre wohl alles in einem heillosen Chaos geendet.
Am Tag vorher haben wir dann das ganze Büro hergerichtet. Das war ein wildes Aufräumen, Hin-und-her-Geschiebe sowie anstrengendes Geschleppe. Erst gegen halb zehn waren wir mit dem allermeisten fertig und konnten dem Event relativ gelassen entgegenblicken.
Der Tag begann gegen 8 Uhr. Letztes Handanlegen, Vorbereitungen in der Küche und ein bisschen Einstimmen. Die Tische waren vorbereitet, das Buffet gedeckt, die Musik lief, konnte also losgehen. Dreiviertel elf kamen dann auch die ersten Gäste und ab dann lief alles irgendwie automatisiert: die Küche arbeitete auf Hochtouren, Hände schütteln, Namen auf der Liste abhaken, Sekt in die Hand drücken und im Büro rumführen. Manchmal nahm Stephan Gäste in Empfang und Tom übernahm auf halber Büroführung und umgekehrt. Es griff alles wie ein gutes schweizer Uhrwerk in einander. Die Gäste waren versorgt und – so zumindest unser Eindruck – gut unterhalten. Es ergaben sich auch Gespräche unter den Gästen und Kontakte wurden ausgetauscht. Also hat auch unser Ziel, Gäste miteinander bekanntzumachen, geklappt. Am Nachmittag war Schichtwechsel in der Küche und Rany, der erste Live-Auftritt für den Tag machte sich ans Werk. Auch hier lief alles wie am Schnürchen.
Interessant zu beobachten war, dass die Zahl der Gäste wellenförmig verlief. Ein erstes Hoch gab es gegen 13 Uhr, als kaum noch ein Treten möglich war. Das zweite Hoch folgte dann gegen 16 Uhr, als besonders viele Kinder da waren. Das letzte Hoch gab es dann gegen 19 Uhr, bevor es sich langsam leerte.
Während der Zeit haben wir kaum Hunger gespürt, wir hatten ja auch gar keine Zeit zum Essen! Ulrike spielte dann gegen 20 Uhr auf dem Piano und eine besonders entspannte Atmosphäre verbreitete sich. Dabei konnten wir ebenfalls einen Gang runterschalten und etwas intensivere Gespräche führen, da wir kaum neuen Gästen das Büro zeigen mussten.
Gegen neun verabschiedete sich dann die Küche in ihren wohlverdienten Feierabend. Um zehn, so wie von uns geplant, waren dann die meisten Gäste gegangen und wir konnten uns an das erste Aufräumen machen. Halb elf war das erste grobe Chaos beseitigt und wir konnten uns das erste Mal an diesem Tag hinsetzen. Gemeinsam mit den Übriggebliebenen entspannten wir bei einem Bier im Kaminzimmer und ließen den Tag noch einmal Revue passieren.
Kaputt, aber zufrieden kehrten wir gegen halb eins nach Hause zurück. Doch der wohlverdiente Schlaf sollte nicht so lange währen, da ja am nächsten Tag noch das abschließende Aufräumen anstand.
Alles in allem eine gelungene und trotzdem nicht zu stressige Veranstaltung. Wir finden: ein gutes Omen fürs Jahr 2014!