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Wann lohnt sich eine Rentenversicherung?

Immer wenn es um Altersvorsorge geht, kommt sofort die Rentenversicherung ins Spiel. Doch ist die wirklich so sinnvoll? Warum überhaupt etwas versichern? Wie steht’s mit der Rendite? Diesen Fragen widmen wir uns in diesem Beitrag.

Immer wenn es um Altersvorsorge geht, kommt sofort die Rentenversicherung ins Spiel. Doch ist die wirklich so sinnvoll? Warum überhaupt etwas versichern? Wie steht’s mit der Rendite? Diesen Fragen widmen wir uns in diesem Beitrag.

Im vorigen Beitrag haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was du über das Thema Altersvorsorge wissen solltest. Nun widmen wir uns der Frage, wann sich eine RentenVERSICHERUNG als ein Baustein zur Altersvorsorge lohnt.

Der Sinn einer Rentenversicherung besteht in der Absicherung eines Risikos. So wie eine Hausrat das Risiko von Verlust durch einen Brand absichert, schützt die Rentenversicherung vorm „zu alt werden“.

Was wird eigentlich versichert?

Im Schnitt wird eine heute 40-Jähriger 90 Jahre alt. Durchschnittliche Lebenserwartung heißt nichts anderes, als das etwa 50% vor diesem Zeitpunkt versterben und etwa 50% später. Hier handelt es sich nahzu um eine Normalverteilung. Da du im Vorfeld nicht weißt, zu welcher Hälfte du gehörst, besteht das schöne Risiko älter zu werden als „geplant“. Dabei gibt es eine recht genaue Normalverteilung. Das heißt, dass sehr viele um den 90. Geburtstag versterben. Je weiter davor oder danach, desto weniger ereilt dieses Schicksal. Nur sehr wenige werden nur sehr jung aber auch nur wenige werden sehr alt. Genau dieses Risiko lässt sich anhand von Statistiken berechnen. Deswegen lässt es sich auch versichern.

Die Idee einer Rentenversicherung beruht auf dem Versicherungsprinzip. Es zahlen also alle einen moderaten Beitrag in einen Topf ein und finanzieren damit die Leistungsfälle bzw. Schäden einiger weniger. Einfach nachzuvollziehen ist das bei offensichtlichen Schäden wie einem Hausbrand. Alle zahlen in die Feuerversicherung ein, aber nur sehr wenige Häuser brennen tatsächlich ab. Den Einzelnen würde der Schaden überfordern. Weil die Last auf viele Schultern verteilt wird, ist sie erträglich.

 

Bei einer Rentenversicherung ist der „Schaden“ leider oder zum Glück nicht so offensichtlich. Berechtigterweise freuen wir uns, wenn jemand 100 wird. Allerdings ist er oder sie damit deutlich älter und so gesehen ein Leistungsfall, weil er viel mehr Geld erhält, als er eingezahlt hat.

Viele Verbraucherschützer monieren, dass man bei vielen Rentenversicherungen 90 Jahre und älter werden muss, um „seine“ eingezahlten Beiträge zurückzuerhalten. Sie lohnten sich also nicht. Demnach würde sich eine Feuerversicherung nur lohnen, wenn ich meine Beiträge durch einen Leistungsfall auch wiederbekomme. Dem würden wohl die wenigsten zustimmen. Eine Versicherung lohnt sich dann, wenn sie eintritt, sobald man sie braucht. Ob ich sie brauche, weiß ich vorher nicht.

Was ist mit der Rendite?

Leider hat auch die Versicherungswirtschaft selbst jahrzehntelang genau dieses Argument der Rendite ins Feld geführt, um ihre Policen zu verkaufen. Da wurde mit abenteuerlichen Hoch und Runterrechnungen hantiert. Der eigentliche Zweck, die Sicherung des Lebensstandards über die durchschnittliche Lebenserwartung hinaus, wurde kaum gebracht. So manövrierte sich die Rentenversicherung in den Vergleich mit Kapitalanlagen, den sie nur verlieren konnte. Eine Rentenversicherung ist genauso wenig eine Kapitalanlage wie eine Feuerversicherung.

Rendite wurde früher oft als Totschlagargument gebracht

Überspitzt gesagt, ist die Rendite irrelevant. Ganz anders bei Kapitalanlagen, da spielt die Rendite eine sehr große Rolle. Leider wird eben oft der Begriff der Kapitalanlage und der Altersvorsorge zusammengewürfelt. Dadurch entstehen gravierende Probleme. Das möchte ich an einem Beispiel deutlich machen.

Wer in jungen Jahren seine Altersvorsorge nach Renditegesichtspunkten ausrichtet, muss auf Aktien und ähnliche Vermögenswerte setzen. Unterm Strich wird er oder sie mehr Kapital zu Beginn des Ruhestands haben als jemand, der auf Versicherungen setzte. Ab dann muss das Kapital verzehrt werden, um z.B. die Miete zu bezahlen. Den Überblick zu behalten, mag mit 40 und 60 noch ohne größere Probleme gehen. Aber wie sieht das mit 80, 90 oder 100 Jahren aus? Werden sich dann die beruflich stark eingespannten Kinder darum kümmern? Oder eher ein Vermögensverwalter oder Betreuer? In jedem Fall erwachsen daraus zahlreiche Probleme. Die Versicherung macht es einfach: Du bekommst jeden Monat deine feste Rente ausgezahlt und kannst damit deine laufenden Kosten bezahlen.

Und wenn ich zwischendurch ans Geld muss?

Der Aspekt der Liquidität oder Verfügbarkeit des Kapitals ist ebenso zu vernachlässigen. Im Gegenteil: eine hohe Verfügbarkeit widerspricht dem eigentlichen Zweck. „Je weiter weg“ das Geld für den Einzelnen ist, desto besser ist es für das Kollektiv. Wenn die Sparer ständig auf das Geldzugreifen könnten, um sich z.B. den Urlaub zu leisten, könnte die Versicherung nicht kalkulieren. Je weniger Zugriff, desto weniger Schwankung, desto einfacher die Berechnung. Deswegen kann auch keiner hergehen und zur Gesetzlichen Rentenversicherung sagen, ich hätte jetzt gern 3.000€ meiner Beiträge ausgezahlt. Der Zweck der Versicherung ist der Zugriff ab dem Ruhestand und zwar in kleinen Dosen.

Für die Deutschen ist Sicherheit bei der Kapitalanlage oberste Prämisse. Komisch nur, dass sie sich bei der Altersvorsorge anders verhalten. Da schielen alle danach, ab wann man die eingezahlten Beiträge zurückerhält. Dabei gibt die Rentenversicherung genau das: Ruhe und Sicherheit.

Sparschwein
In einer Rentenversicherung ist das Geld erst einmal “weg”. Und das ist auch gut so!

Worauf lege ich Wert?

Wenn du dir also um das Thema Altersvorsorge Gedanken machst, solltest du entscheiden, was dir wichtiger ist: Eine möglichst hohe Leistung bis zum statistischen Todeszeitpunkt oder eine möglichst sichere Versorgung auch darüber hinaus egal wie alt du wirst.

Wirklich sinnvoll ist eine Rentenversicherung aufgrund der Kosten gerade zu Beginn nur, wenn du einigermaßen sicher gehen kannst, dass du sie von Anfang bis Ende durchhältst. Das ist aber gerade nicht so früh wie möglich, wie viele suggerieren. Denn es gibt viele Ereignisse, bei denen du Geld brauchst: Familiengründung, Hausbau, Firmengründung, Auslandsjahr, Sabbatical usw. Die Kosten für einen falsch abgeschlossenen Vertrag sind höher, als der viel gepriesene Zinseszinseffekt. Es ist besser, 30 Jahre dauerhaft einzuzahlen, als 47 Jahre mit ständigen Unterbrechungen und Kündigungen.

Du träumst vom eigenen Haus? Dann lieber keine Rentenversicherung!

Eine Rentenversicherung lohnt sich unserer Meinung dann, wenn deine Grundversorgung im Alter noch nicht ausreicht und es wahrscheinlich ist, dass du die Beitragszahlung durchhältst. Das ist vor dem 30. Geburtstag selten der Fall. Wer sie eher abschließt, läuft Gefahr, sie zwischendurch mit Verlust zu pausieren oder zu kündigen. Sind diese Voraussetzungen jedoch erfüllt, ist eine (private) Rentenversicherung trotz aller Unkenrufe noch immer eine gute und lohnende Vorsorge.

Wir unterstützen dich gern dabei, die richtige Strategie zur Altersvorsorge zu entwickeln. Hier kannst du einen Kennenlerntermin bei uns vereinbaren.

Wir unterstützen dich! (auch noch fünf vor zwölf)

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