Kleiner Buchtipp vorab: Vom glücklichen Leben (Autor: Seneca) – diese Worte sind 2000 Jahre alt und immer noch zeitgemäß. Erfahre, was es für ein glückliches und erfülltes Leben braucht. Spoiler: Es ist überraschend wenig.
Das Problem der Lifestyle-Inflation
Die Ausgaben steigen mit dem Einkommen. Das kennt jede*r. Spätestens wenn du dein erstes eigenes Geld verdienst, bemerkst du, dass deine Wünsche und Bedürfnisse etwa genauso steigen, wie dein Einkommen. Kamst du als Student*in oder Auszubildende*r noch mit 800€ zurecht, „brauchst“ du ein paar Jahre später das Doppelte oder Dreifache.
Im Ergebnis konsumieren wir zu viel, sparen zu wenig und die Altersvorsorge wird auf die lange Bank geschoben. Damit sind zwar die Wohnungen und Garagen voll, die Zufriedenheit und das Glück der Menschen bleibt jedoch seit 30, 40 Jahren gleich.
Die Gründe für Lifestyle-Inflation
Die Gründe für die Lifestyle-Inflation sind vielfältig und liegen meist in unserer Psyche.
Erstens vergleichen wir uns und meinen, dass unsere Freunde, Nachbar*innen oder Kolleg*innen mehr als wir haben. Da wollen wir mithalten und konsumieren ebenso: Auto, größere Wohnung oder die neueste Küchenmaschine.
Zweitens glauben wir, dass Konsum uns glücklich macht. Dabei macht nicht der Besitz, sondern die Vorfreude darauf, glücklich. Das zeigen zahlreiche Studien. Nichtsdestotrotz -auch das zeigen Studien – aktivieren Käufe, egal ob on- oder offline, das Belohnungszentrum. Im Kopf passiert ähnliches wie beim Sex, Kokain konsumieren oder Social Media suchten.
Drittens gewöhnen wir uns einfach an das Mehr. Weniger Einkommen oder eine kleinere Wohnung wirken auf uns wie ein Verlust und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Auch Sparen, also jetzt auf etwas zu verzichten, um später zu konsumieren, tut uns messbar weh und wollen wir vermeiden.
Viertens sind wir ständig – unbewusst oder bewusst – Werbung ausgesetzt. Außerdem sind die Konsummöglichkeiten äußerst zahlreich und immer einfacher. Stichwort: Amazon.
Fünftens bewerten wir einen kurzfristigen Nutzen höher als einen langfristigen Nutzen. Das nennt man hyperbolische oder zeitinkonsistente Diskontierung. Bietet man jemanden 50€ heute oder 100€ in einem Jahr, entscheiden sich die meisten für die 50€ sofort. Bietet man jemanden hingegen 50€ in fünf Jahren oder 100€ in sechs Jahren, wählen die meisten die 100€ in sechs Jahren. Obwohl es exakt das gleiche ist.
Die Lösung(en) gegen die Lifestyle-Inflation
Erstens: Hör auf, dich zu vergleichen oder wenn, dann mit Personen, die weniger haben als du.
Zweitens: Mache dir bewusst, dass Konsum zwar kurzfristig einen Glücksmoment verursacht, der Effekt jedoch langfristig verpufft. Besser ist es, dein Geld in Zeit statt Zeug zu investieren. Das ist meist für den Planeten besser und macht langfristig glücklicher.
Drittens: Mache dir bewusst, wie viel mehr du im Vergleich zu vor fünf oder zehn Jahren hast. Das geht am besten über regelmäßige Retrospektiven. Außerdem solltest du einen regelmäßig steigenden Anteil deines Einkommens per Dauerauftrag sofort nach dem es auf dein Konto gegangen ist, zur Seite legen. Damit gewöhnst du dich gar nicht erst an das Mehr.
Viertens: Schmeiß deine Kreditkarte weg. Die sorgt am ehesten dafür, Geld auszugeben, was eigentlich gar nicht da ist. Reduziere deine Berührungspunkte mit Werbung und Konsummöglichkeiten, allen voran Social Media. Das triggert gleich zahlreiche Knöpfe in unserem Kopf an und sorgt für suchtähnliches Verhalten.
Fünftens: Hier hilft meistens Beratung, da wir uns nur schlecht selbst austricksen können. Eine gute Beratung macht dich auf solche Denkfehler und psychologischen Fallen aufmerksam und zeigt dir Wege, damit umzugehen. Außerdem helfen auch hier langfristige Verträge, da zügig ein Gewöhnungseffekt eintritt. Hast du erstmal den Dauerauftrag oder den Sparplan eingerichtet, fällt er nach kurzer Zeit nicht mehr negativ ins Gewicht.
Wenn auch du deine Lifestyle-Inflation in den Griff kriegen willst, vereinbare ein online ein kostenfreies Kennenlerngespräch und lerne unsere Beratung kennen!