Berufsunfähigkeit: Warum zwei BU-Verträge oft besser sind

Zwei BU-Verträge bieten mehr Flexibilität und höhere Renten – ideal bei Nachversicherung und steigendem Absicherungsbedarf.

Berufsunfähig – und die Rente reicht nicht? Viele sichern sich zu früh, zu niedrig und bleiben später in starren Grenzen stecken. Die Lösung: zwei BU-Verträge. Warum das gerade für Student:innen, Selbstständige und Besserverdiener sinnvoll sein kann, wie du dadurch doppelt nachversichern kannst – und worauf du achten musst, erfährst du in diesem Artikel. Mehr Flexibilität, mehr Rente, mehr Sicherheit – lies weiter, wenn du’s clever angehen willst.

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Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt dir eine Rente, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nur noch zur Hälfte deiner Arbeit nachgehen kannst. Deshalb sollte die Rente so hoch sein, damit sie alle Kosten deckt, die du mit deinem Arbeitseinkommen bezahlst.

Dummerweise – oder besser: „Schlauerweise“? – solltest du eine BU-Versicherung so früh wie möglich absichern.

Also, z.B. als Student, wo du aber in der Regel in einer WG auf Euro-Paletten schläfst und dich von Dosenthunfisch und Reis ernährst, weshalb sich die Kosten in Grenzen halten. Schließt du jetzt eine BUV ab, dann reichen vermutlich 1.000 Euro aus.

Später im Leben kommen aber Kosten für Mobilität und Wohnen dazu, vielleicht sogar ein paar Kinder, die das Leben zwar emotional bereichern, aber dein Konto eher entreichern.

Du musst deinen Vertrag also später im Leben anpassen.

Das ist bei der Berufsunfähigkeitsversicherung kein Problem. Es gibt die sogenannte Nachversicherungsgarantie (NVG). Bei guten Versicherern kannst du hier ohne erneute Risikoprüfung die Rente anheben, wenn ein Ereignis eintritt, dass deinen Bedarf steigert. Also, z.B. eine Immobilienfinanzierung oder eine Geburt.

Was bei der Nachversicherungsgarantie alles zu beachten ist, ist ein Thema für sich, aber für uns sind hier die Grenzen wichtig. Denn die Nachversicherungsgarantie ist für den Versicherer ein ziemlich hohes Risiko, weil ich vor allem dann ein gesteigertes Interesse habe, meine BU-Rente zu erhöhen, wenn ich schon kränker bin und der Eintritt des Leistungsfalls wahrscheinlicher ist.

Bei den Grenzen gibt es Summengrenzen und prozentuale Grenze. Und die Summengrenzen gibt es auf die gesamte versicherte Rente oder auf die Höhe der nachversicherten Rente.

Bei den meisten BU-Versicherungen liegt die Grenze für die gesamte Rente bei 2.500 Euro bis 3.000 Euro. Gute Versicherer gehen auf 4.000 Euro. Das bedeutet, wer mit 1.000 Euro startet, kann noch auf 2.500 Euro bis 4.000 Euro erhöhen.

Wenn die nachversicherte Rente begrenzt ist, dann meistens auf 1.000 Euro oder 1.500 Euro. Das ist je nach ursprünglicher Rente gut oder schlecht. Wenn wir mit 1.000 Euro starten, dann gehen zwischen 2.000 Euro und 2.500 Euro. Wenn ich aber mit 4.000 Euro Rente starte, dann geht es halt noch bis 5.000 Euro bis 5.500 Euro.

Und prozentuale Begrenzungen gibt es zwischen 100%-200%. Wer mit 1.000 Euro startet, kann dann noch auf 2.000 Euro bis 3.000 Euro erhöhen.

Am besten sind in der Regel die Summenbegrenzungen auf die gesamte versicherte Rente. Ach ja… Und pro Ereignis und Nachversicherung liegt die Grenze meistens bei 500 Euro.

Jetzt denkst du vielleicht, dass am Ende vermutlich nicht mal die 4.000 Euro ausreichen dürften.

Dafür gibt es dann bei einigen BU-Versicherern die sogenannte Karriere-Garantie. Die kannst du ziehen, wenn der Rahmen der normalen Nachversicherungsgarantie ausgeschöpft ist und du eine Gehaltserhöhung erhältst. Dann darfst du in gleicher Höhe die Rente erhöhen. Und da gehen die Versicherer dann auch mal bis 6.000 Euro oder mehr.

Das Blöde ist aber, dass du bei der Geburt deines Kindes vielleicht schon um mehr als 500 Euro erhöhen solltest oder deine Immobilien-Finanzierung höher als das ist.

Deshalb kann es immer wieder auch mal sinnvoll sein, zwei BU-Verträge bei verschiedenen Anbietern abzuschließen. Denn das medizinische Risiko gilt pro Anbieter. Also habe ich bei zwei Verträgen zwei Mal 4.000 Euro Nachversicherungsgarantie und 2 Mal 500 Euro pro Ereignis. Ich kann also bei einer Geburt um 1.000 Euro die monatliche Rente erhöhen.

Der Aufwand ist anfangs etwas höher, weil du zwei Anträge ausfüllen musst und du nicht beim günstigsten Versicherer abschließen kannst, sondern beim günstigsten und beim zweitgünstigsten Anbieter.

Und ob es im Leistungsfall ein Nachteil ist, kommt auf die innere Einstellung an. Pessimisten sagen, dass es dann ja passieren kann, dass ein Versicherer leistet und der andere nicht, während Optimisten sagen, dass es passieren kann, dass einer nicht leistet, dafür der andere aber schon.

Wir Realisten wissen, dass es selbstverständlich auch vorkommen kann, dass keiner oder beide leisten.

In der Regel würde man im Leistungsfall mit beiden Versicherern einen Leader vereinbaren, der den Leistungsfall prüft und der zweite Versicherer hängt sich dann an diese Entscheidung dran. Aber das regelt man eh am besten mit einem:einer Expert:in, der sich dann um alles kümmert.

Und wenn du denkst, du brauchst später mal 20.000 Euro monatliche Rente, kannst du auch acht Verträge bei verschiedenen Versicherern machen.

Unterm Strich sollten vor allem Student:innen, die später mal eine Praxis oder eine Kanzlei eröffnen, darüber nachdenken, mehr als eine BU-Versicherung abzuschließen, um später flexibler zu sein. Denn du kannst selbstverständlich auch einen Vertrag bis zum Endalter 67 abschließen, während der andere nur bis 60 läuft. Und wenn du dann eine Finanzierung abschließt, die nur bis 60 geht, dann erhöhst du nur diesen Vertrag.

Die Nachteile sind zwar nicht von der Hand zu weisen, aber in den meisten Fällen dürften die Vorteile überwiegen.

Egal ob ein oder acht Anträge: Wir helfen dir dabei!

 

Wir hoffe, dass euch dieser Snack-Content „Berufsunfähigkeit: Warum zwei BU-Verträge oft besser sind“ geschmeckt hat.

Bei Fragen oder Wünschen meldet euch gern!

hdl euer Tom und euer Stephan

 

 

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